„Deutsch-Ostafrikanische Rundschau“ – Versionsunterschied
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Daraufhin wurde die ''Deutsch-Ostafrikanische Rundschau'' gegründet, die am 22. August 1908 erstmals erschien, zunächst einmal wöchentlich.<ref>''[[Zeitschrift für Kolonialpolitik, Kolonialrecht und Kolonialwirtschaft]]'', Oktober 1908, [https://books.google.de/books?id=IvAOAAAAYAAJ&pg=PA828&dq= S. 827–828], Anmerkung unten, mit bösartigem Kommentar der ''Usambara-Post'' zu den ersten Ausgaben </ref> Sie druckte seitdem als einzige Zeitung amtliche Verlautbarungen und Nachrichten aus der Gouvernementsverwaltung. Der ''Deutsch-Ostafrikanischen Zeitung'' wurden dagegen Papierkontingente gekürzt und 250 Regierungsabonnements gestrichen. Der Herausgeber Hermann Passavant fand heraus, dass der Herausgeber der ''Deutsch-Ostafrikanischen Zeitung'' Willy von Roy in früheren Jahren einmal wegen eines geringfügigen Delikts verurteilt worden sei, worauf dessen Zeitung den Gouverneur Albrecht von Rechenberg homosexueller Handlungen mit seinem Diener beschuldigte.<ref>Martin Sturmer, ''Mediengesetzgebung in Tansania in Geschichte und Gegenwart'', in ''Stichproben. Wiener Zeitschrift für kritische Afrikastudien'', 33/2017, S. 25–52, hier S. 45–46 ([https://stichproben.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/p_stichproben/Artikel/Nummer33/02_Article_Sturmer_Mediengesetzgebung_Tanzania_FINAL.pdf PDF], kurze Informationen, mit weiteren Literaturangaben </ref> |
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Die ''Deutsch-Ostafrikanische Rundschau'' wurden von den deutschen Siedlern weitgehend gemieden, sie enthielten aber als einzige offizielle Mitteilungen.<ref>''Verhandlungen des Reichstags'', Band 265, Berlin, 1911, [https://books.google.de/books?id=pmpJAQAAMAAJ&pg=PA5842&dq=Ostafrikanische+Rundschau& S. 5841f.], über Reichstagssitzung vom 24. März 1911; der freikonservative Abgeordnete [[Otto Arendt]] kritisierte, dass sogar der Nachdruck von öffentlichen Mitteilungen aus der ''Ostafrikanischen Rundschau'' für die anderen Zeitungen untersagt wurde </ref><ref>''[[Der Tropenpflanzer]]'', 1910, [https://books.google.de/books?id=GSRAAQAAMAAJ&q=Passavant S. 379], mit Anzeige der ''Deutsch-Ostafrikanischen Rundschau'' </ref> |
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Bald nach dem Amtsantritt des neuen Gouverneurs [[Heinrich Schnee]] im Frühjahr 1912, der den Siedlern positiver gegenüberstand, wurde die ''Deutsch-Ostafrikanische Rundschau'' eingestellt. |
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Die ''Deutsch-Ostafrikanische Zeitung'' veröffentlichte nun wieder die offiziellen Verlautbarungen und übernahm eine Beilage und einen Teil der Abonennten der ''Deutsch-Ostafrikanischen Nachrichten''. |
Die ''Deutsch-Ostafrikanische Zeitung'' veröffentlichte nun wieder die offiziellen Verlautbarungen und übernahm eine Beilage und einen Teil der Abonennten der ''Deutsch-Ostafrikanischen Nachrichten''. |
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Version vom 3. Dezember 2024, 18:19 Uhr
Deutsch-Ostafrikanische Rundschau
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Hauptsitz | Daressalam |
Erstausgabe | 22. August 1908 |
Einstellung | 1912 |
Erscheinungsweise | ein- bis fünfmal wöchentlich |
Chefredakteur | Hermann Passavant |
ZDB | 996026-0 |
Die Deutsch-Ostafrikanische Rundschau war eine deutschsprachige Zeitung in der Kolonie Deutsch-Ostafrika von 1908 bis 1912.
Geschichte
Vorgeschichte
Als der neue Gouverneur von Deutsch-Ostafrika Albrecht von Rechenberg im Frühjahr 1906 sein Amt antrat, schlug ihm bald heftiger Widerstand der deutschen Farmer entgegen, da er beabsichtigte die Rechte und allgemeinen Lebensbedingungen der schwarzen Bevölkerung zu verbessern. Deren Deutsch-Ostafrikanische Zeitung und Usambara-Post polemisierten heftig gegen ihn und seine Politik, worauf er diesen behördliche Unterstützungen entzog. Der erste Versuch einer gouvernementsfreundlichen Zeitung, der Usamaro-Post im Frühjahr 1907 blieb weitgehend erfolglos.
Gründung und Bestehen
Daraufhin wurde die Deutsch-Ostafrikanische Rundschau gegründet, die am 22. August 1908 erstmals erschien, zunächst einmal wöchentlich.[1] Sie druckte seitdem als einzige Zeitung amtliche Verlautbarungen und Nachrichten aus der Gouvernementsverwaltung. Der Deutsch-Ostafrikanischen Zeitung wurden dagegen Papierkontingente gekürzt und 250 Regierungsabonnements gestrichen. Der Herausgeber Hermann Passavant fand heraus, dass der Herausgeber der Deutsch-Ostafrikanischen Zeitung Willy von Roy in früheren Jahren einmal wegen eines geringfügigen Delikts verurteilt worden sei, worauf dessen Zeitung den Gouverneur Albrecht von Rechenberg homosexueller Handlungen mit seinem Diener beschuldigte.[2]
Die Deutsch-Ostafrikanische Rundschau wurden von den deutschen Siedlern weitgehend gemieden, sie enthielten aber als einzige offizielle Mitteilungen.[3][4]
Einstellung
Bald nach dem Amtsantritt des neuen Gouverneurs Heinrich Schnee im Frühjahr 1912, der den Siedlern positiver gegenüberstand, wurde die Deutsch-Ostafrikanische Rundschau eingestellt. Die Deutsch-Ostafrikanische Zeitung veröffentlichte nun wieder die offiziellen Verlautbarungen und übernahm eine Beilage und einen Teil der Abonennten der Deutsch-Ostafrikanischen Nachrichten.
Literatur
- Dietrich Redeker: Die Geschichte der Tagespresse Deutsch-Ostafrikas (1899–1916). Berlin 1937. S. 71–75 (Dissertation)
- Martin Sturmer: The Media History of Tansania. Ndanda Mission Press, 1998. (PDF, 4,9 MB)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Zeitschrift für Kolonialpolitik, Kolonialrecht und Kolonialwirtschaft, Oktober 1908, S. 827–828, Anmerkung unten, mit bösartigem Kommentar der Usambara-Post zu den ersten Ausgaben
- ↑ Martin Sturmer, Mediengesetzgebung in Tansania in Geschichte und Gegenwart, in Stichproben. Wiener Zeitschrift für kritische Afrikastudien, 33/2017, S. 25–52, hier S. 45–46 (PDF, kurze Informationen, mit weiteren Literaturangaben
- ↑ Verhandlungen des Reichstags, Band 265, Berlin, 1911, S. 5841f., über Reichstagssitzung vom 24. März 1911; der freikonservative Abgeordnete Otto Arendt kritisierte, dass sogar der Nachdruck von öffentlichen Mitteilungen aus der Ostafrikanischen Rundschau für die anderen Zeitungen untersagt wurde
- ↑ Der Tropenpflanzer, 1910, S. 379, mit Anzeige der Deutsch-Ostafrikanischen Rundschau