„Monte Grappa“ – Versionsunterschied
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Auf dem Gipfel errichteten die [[Faschisten]] in den 1930er Jahren ein unübersehbares monumentales Denkmal und [[Beinhaus|Ossarium]] für die dort im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] Gefallenen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gedenkorte-europa.eu/content/list/459/ |titel=Monte Grappa |abruf=2022-05-25}}</ref> Nach dem deutschen Überfall am 8. September 1943 formierte sich der Widerstand in diesem Bergmassiv. Im Rahmen eines groß angelegten Unternehmens zur Partisanenbekämpfung im Spätsommer 1944 fand zwischen dem 21. und 28. September auch die „Operation Piave“ statt, die die Vernichtung der vom Massiv des Monte Grappa aus operierenden Partisanenformationen zum Ziel hatte. Am 21. September begann, eingeleitet von schwerem Artilleriefeuer, der Angriff von allen Seiten des umzingelten Bergmassivs. Die Partisanen waren hoffnungslos unterlegen, jeder Widerstand wurde niedergemacht. Hunderte Gefangene wurden entweder sofort erschossen, auch erhängt oder nach Bassano del Grappa, dem Hauptstützpunkt der Operation, gebracht; hunderte der Gefangenen wurden in deutsche Konzentrationslager deportiert. Nach dem militärischen Erfolg der Angreifer schon am ersten Tag folgte die systematische Durchkämmung des Bergmassivs mit Gefangennahmen, Tötungen und der Zerstörung zahlreicher Gebäude in den Dörfern. Die „Operation Piave“ am Monte Grappa führte zwar nicht zur Vernichtung der Partisanenkräfte, aber zu deren massiven Schwächung. |
Auf dem Gipfel errichteten die [[Faschisten]] in den 1930er Jahren ein unübersehbares monumentales Denkmal und [[Beinhaus|Ossarium]] für die dort im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] Gefallenen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gedenkorte-europa.eu/content/list/459/ |titel=Monte Grappa |abruf=2022-05-25}}</ref> Nach dem deutschen Überfall am 8. September 1943 formierte sich der Widerstand in diesem Bergmassiv. Im Rahmen eines groß angelegten Unternehmens zur Partisanenbekämpfung im Spätsommer 1944 fand zwischen dem 21. und 28. September auch die „Operation Piave“ statt, die die Vernichtung der vom Massiv des Monte Grappa aus operierenden Partisanenformationen zum Ziel hatte. Am 21. September begann, eingeleitet von schwerem Artilleriefeuer, der Angriff von allen Seiten des umzingelten Bergmassivs. Die Partisanen waren hoffnungslos unterlegen, jeder Widerstand wurde niedergemacht. Hunderte Gefangene wurden entweder sofort erschossen, auch erhängt oder nach Bassano del Grappa, dem Hauptstützpunkt der Operation, gebracht; hunderte der Gefangenen wurden in deutsche Konzentrationslager deportiert. Nach dem militärischen Erfolg der Angreifer schon am ersten Tag folgte die systematische Durchkämmung des Bergmassivs mit Gefangennahmen, Tötungen und der Zerstörung zahlreicher Gebäude in den Dörfern. Die „Operation Piave“ am Monte Grappa führte zwar nicht zur Vernichtung der Partisanenkräfte, aber zu deren massiven Schwächung. |
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Heute gelangt man auf der Straße von Bassano del Grappa zum Gipfel des Monte Grappa zu dem von dem Bildhauer Augusto Murer geschaffenen Denkmal für die am Monte Grappa 1944 gefallenen Partisanen. |
Heute gelangt man auf der Straße von [[Bassano del Grappa]] zum Gipfel des Monte Grappa zu dem von dem Bildhauer Augusto Murer geschaffenen Denkmal für die am Monte Grappa 1944 gefallenen Partisanen. |
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In den drei [[Piaveschlacht]]en kamen auf dem Monte Grappa und den umliegenden Bergen tausende Soldaten ums Leben. Auf dem Monte Grappa ruhen 12.615 italienische und 10.295 österreichische Soldaten. Um die Totenruhe nicht zu stören, darf die Gipfelregion nur zu Fuß betreten werden, Rad- und Autofahrern ist die Anfahrt verboten. |
In den drei [[Piaveschlacht]]en kamen auf dem Monte Grappa und den umliegenden Bergen tausende Soldaten ums Leben. Auf dem Monte Grappa ruhen 12.615 italienische und 10.295 österreichische Soldaten. Um die Totenruhe nicht zu stören, darf die Gipfelregion nur zu Fuß betreten werden, Rad- und Autofahrern ist die Anfahrt verboten. |
Version vom 25. Mai 2022, 08:36 Uhr
Monte Grappa | |
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Höhe | 1775 m s.l.m. |
Lage | Venetien, Italien |
Gebirge | Grappastock der Dolomiten |
Koordinaten | 45° 52′ 24″ N, 11° 47′ 57″ O |
Besonderheiten | Südlichste Dolomitengruppe |
Der Monte Grappa ist mit 1775 m s.l.m. die höchste Erhebung des Grappastocks, der südlichsten Gruppe der Dolomiten
Dieser liegt als vorgeschobenes Gebirgsmassiv zwischen den Flüssen Brenta und Piave. Südlich an seinem Fuß liegt die Stadt Bassano del Grappa. Von dort führt eine gut ausgebaute Autostraße 30 km bis auf den Gipfel.
Geschichte
Auf dem Gipfel errichteten die Faschisten in den 1930er Jahren ein unübersehbares monumentales Denkmal und Ossarium für die dort im Ersten Weltkrieg Gefallenen.[1] Nach dem deutschen Überfall am 8. September 1943 formierte sich der Widerstand in diesem Bergmassiv. Im Rahmen eines groß angelegten Unternehmens zur Partisanenbekämpfung im Spätsommer 1944 fand zwischen dem 21. und 28. September auch die „Operation Piave“ statt, die die Vernichtung der vom Massiv des Monte Grappa aus operierenden Partisanenformationen zum Ziel hatte. Am 21. September begann, eingeleitet von schwerem Artilleriefeuer, der Angriff von allen Seiten des umzingelten Bergmassivs. Die Partisanen waren hoffnungslos unterlegen, jeder Widerstand wurde niedergemacht. Hunderte Gefangene wurden entweder sofort erschossen, auch erhängt oder nach Bassano del Grappa, dem Hauptstützpunkt der Operation, gebracht; hunderte der Gefangenen wurden in deutsche Konzentrationslager deportiert. Nach dem militärischen Erfolg der Angreifer schon am ersten Tag folgte die systematische Durchkämmung des Bergmassivs mit Gefangennahmen, Tötungen und der Zerstörung zahlreicher Gebäude in den Dörfern. Die „Operation Piave“ am Monte Grappa führte zwar nicht zur Vernichtung der Partisanenkräfte, aber zu deren massiven Schwächung.
Heute gelangt man auf der Straße von Bassano del Grappa zum Gipfel des Monte Grappa zu dem von dem Bildhauer Augusto Murer geschaffenen Denkmal für die am Monte Grappa 1944 gefallenen Partisanen.
In den drei Piaveschlachten kamen auf dem Monte Grappa und den umliegenden Bergen tausende Soldaten ums Leben. Auf dem Monte Grappa ruhen 12.615 italienische und 10.295 österreichische Soldaten. Um die Totenruhe nicht zu stören, darf die Gipfelregion nur zu Fuß betreten werden, Rad- und Autofahrern ist die Anfahrt verboten.
Unter den Gleitschirmfliegern gilt der Monte Grappa als idealer Ausgangspunkt fürs Streckenfliegen oder nur für lange Abgleiter. Der Startplatz am Gipfel heißt umgangssprachlich (wegen der Form des Denkmals) „Panettone“.
Der italienische Schreibgerätehersteller Montegrappa wurde nach dem Berg benannt.
Weblinks
Bilder
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Blick vom Monte Grappa in die Dolomiten
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Gedenkstätte Monte Grappa
- ↑ Monte Grappa. Abgerufen am 25. Mai 2022.