„Mahan Air“ – Versionsunterschied
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== Geschichte == |
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=== Gründung und erste Jahre === |
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[[Datei:Tupolev Tu-154M, Mahan Air AN1964029.jpg|mini|Tupolew Tu-154M der Mahan Air im Jahr 1999]] |
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Mahan Air wurde 1991 vom Sohn des damaligen iranischen Präsidenten [[Akbar Hāschemi Rafsandschāni]] in [[Kerman (Iran)|Kerman]] – Hauptstadt der gleichnamigen, iranischen Provinz – gegründet. Der Hauptsitz des Unternehmens wurde später jedoch nach Teheran verlegt. Namenspatron ist die im Südosten des Landes gelegene Stadt [[Mahan (Iran)|Mahan]] in der [[Kerman (Provinz)|Provinz Kerman]]. |
Mahan Air wurde 1991 vom Sohn des damaligen iranischen Präsidenten [[Akbar Hāschemi Rafsandschāni]] in [[Kerman (Iran)|Kerman]] – Hauptstadt der gleichnamigen, iranischen Provinz – gegründet. Der Hauptsitz des Unternehmens wurde später jedoch nach Teheran verlegt. Namenspatron ist die im Südosten des Landes gelegene Stadt [[Mahan (Iran)|Mahan]] in der [[Kerman (Provinz)|Provinz Kerman]]. |
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Im Juli 2007 belegten die [[Civil Aviation Authority|britischen Luftfahrtbehörden]] Mahan Air mit einem Landeverbot für sämtliche Flugplätze in Großbritannien. Es wurde u. a. das Fehlen des gesetzlich vorgeschriebenen [[Traffic Alert and Collision Avoidance System|TCAS]] und des [[Enhanced Ground Proximity Warning System|EGPWS]] bemängelt. Im September desselben Jahres folgte die [[Europäische Kommission]] der Argumentation der britischen Behörden und nahm Mahan Air schließlich in die [[Liste der Betriebsuntersagungen für den Luftraum der Europäischen Union]] auf.<ref>[[Europäische Kommission]] – [https://ec.europa.eu/transport/modes/air/safety/air-ban/index_de.htm Liste der Luftfahrtunternehmen, denen der Betrieb in der EU untersagt ist] abgerufen am 11. September 2007</ref> Bei der routinemäßigen, halbjährlichen Überprüfung dieser Liste, stellte die Europäische Kommission Mahan Air eine Aufhebung des Einflugverbotes in Aussicht, da man auf dem besten Weg sei, die beanstandeten Mängel vollständig zu beseitigen.<ref>[https://www.airliners.de/safety/nachrichten/artikelseite.php?articleid=13723 airliners.de – EU hebt Landeverbot für Pakistan International Airlines auf], abgerufen am 28. November 2007.</ref> Dies erfolgte am 24. Juli 2008.<ref name="liste">[https://www.aero.de/news/EU-aktualisiert-Schwarze-Liste.html aero.de – EU aktualisiert "Schwarze Liste", 24. Juli 2008], abgerufen am 20. Juli 2015.</ref> |
Im Juli 2007 belegten die [[Civil Aviation Authority|britischen Luftfahrtbehörden]] Mahan Air mit einem Landeverbot für sämtliche Flugplätze in Großbritannien. Es wurde u. a. das Fehlen des gesetzlich vorgeschriebenen [[Traffic Alert and Collision Avoidance System|TCAS]] und des [[Enhanced Ground Proximity Warning System|EGPWS]] bemängelt. Im September desselben Jahres folgte die [[Europäische Kommission]] der Argumentation der britischen Behörden und nahm Mahan Air schließlich in die [[Liste der Betriebsuntersagungen für den Luftraum der Europäischen Union]] auf.<ref>[[Europäische Kommission]] – [https://ec.europa.eu/transport/modes/air/safety/air-ban/index_de.htm Liste der Luftfahrtunternehmen, denen der Betrieb in der EU untersagt ist] abgerufen am 11. September 2007</ref> Bei der routinemäßigen, halbjährlichen Überprüfung dieser Liste, stellte die Europäische Kommission Mahan Air eine Aufhebung des Einflugverbotes in Aussicht, da man auf dem besten Weg sei, die beanstandeten Mängel vollständig zu beseitigen.<ref>[https://www.airliners.de/safety/nachrichten/artikelseite.php?articleid=13723 airliners.de – EU hebt Landeverbot für Pakistan International Airlines auf], abgerufen am 28. November 2007.</ref> Dies erfolgte am 24. Juli 2008.<ref name="liste">[https://www.aero.de/news/EU-aktualisiert-Schwarze-Liste.html aero.de – EU aktualisiert "Schwarze Liste", 24. Juli 2008], abgerufen am 20. Juli 2015.</ref> |
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Im Jahr 2011 haben die [[Vereinigte Staaten|USA]] Mahan Air auf eine |
Im Jahr 2011 haben die [[Vereinigte Staaten|USA]] Mahan Air auf eine „Schwarze Liste“ gesetzt. Damit würden alle Vermögenswerte der Gesellschaft in den Vereinigten Staaten eingefroren, US-Bürgern seien Geschäftsbeziehungen mit dem Unternehmen untersagt. Hintergrund soll der angeblich vom Iran geplante Anschlag auf den saudi-arabischen Botschafter in den USA sein. Laut Angaben des US-Finanzministeriums unterstützte Mahan Air jene Einheiten der iranischen Revolutionsgarden, die hinter den mutmaßlichen Attentatsplänen stecken sollen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.austrianwings.info/aw/2011/10/mahan-air-in-den-usa-auf-schwarzer-liste/ |titel=Mahan Air in den USA auf "Schwarzer Liste" |werk=Austrian Wings |datum=2011-10-13 |zugriff=2014-12-22}}</ref> |
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Wegen der [[Sanktion|Handelssanktionen]] gegen den Iran war es Mahan Air nicht möglich, Flugzeuge westlicher Produktion direkt vom Hersteller zu beziehen. Daher bezog sie ihre Flugzeuge auf dem Gebraucht- und Leasingmarkt. Im November 2011 erwarb Mahan Air über einen Zwischenhändler die ehemalige Regierungsmaschine der [[Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung]] von Typ [[Airbus A310#A310-300|Airbus A310-300]] mit dem Namen „[[Theodor Heuss]]“, welche im Juni 2010 das letzte Mal für die deutsche Bundesregierung geflogen war.<ref name="Theodor Heuss">{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,798907,00.html |werk=[[Spiegel Online]] |titel="Theodor Heuss": Iranische Airline kauft ausgemusterten Kanzler-Jet |datum=2011-11-20 |autor=Björn Hengst, Matthias Gebauer und Gerald Traufetter |zugriff=2014-12-22}}</ref> Im November 2015 wurde die Maschine an [[Tehran Airlines]] weiterveräußert.<ref>https://www.planespotters.net/airframe/Airbus/A310/EP-THR-Tehran-Airline/NBQtMb</ref> |
Wegen der [[Sanktion|Handelssanktionen]] gegen den Iran war es Mahan Air nicht möglich, Flugzeuge westlicher Produktion direkt vom Hersteller zu beziehen. Daher bezog sie ihre Flugzeuge auf dem Gebraucht- und Leasingmarkt. Im November 2011 erwarb Mahan Air über einen Zwischenhändler die ehemalige Regierungsmaschine der [[Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung]] von Typ [[Airbus A310#A310-300|Airbus A310-300]] mit dem Namen „[[Theodor Heuss]]“, welche im Juni 2010 das letzte Mal für die deutsche Bundesregierung geflogen war.<ref name="Theodor Heuss">{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,798907,00.html |werk=[[Spiegel Online]] |titel="Theodor Heuss": Iranische Airline kauft ausgemusterten Kanzler-Jet |datum=2011-11-20 |autor=Björn Hengst, Matthias Gebauer und Gerald Traufetter |zugriff=2014-12-22}}</ref> Im November 2015 wurde die Maschine an [[Tehran Airlines]] weiterveräußert.<ref>https://www.planespotters.net/airframe/Airbus/A310/EP-THR-Tehran-Airline/NBQtMb</ref> |
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Im April 2016 sperrte [[Saudi-Arabien]] seinen Luftraum für die Gesellschaft, als Grund wurden Sicherheitsbedenken angegeben. Zuvor war es zu politischen Spannungen zwischen Iran und Saudi-Arabien gekommen.<ref>[https://www.aerotelegraph.com/saudi-arabien-schliesst-mahan-air-aus-luftraum-aus aerotelegraph.com – Saudi-Arabien schließt Mahan Air aus, 14. April 2016]</ref> |
Im April 2016 sperrte [[Saudi-Arabien]] seinen Luftraum für die Gesellschaft, als Grund wurden Sicherheitsbedenken angegeben. Zuvor war es zu politischen Spannungen zwischen Iran und Saudi-Arabien gekommen.<ref>[https://www.aerotelegraph.com/saudi-arabien-schliesst-mahan-air-aus-luftraum-aus aerotelegraph.com – Saudi-Arabien schließt Mahan Air aus, 14. April 2016]</ref> |
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Das [[Luftfahrt-Bundesamt]] der [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] stellte Mahan Air am 21. Januar 2019 einen Bescheid zu, in dem: |
Das [[Luftfahrt-Bundesamt]] der [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] stellte Mahan Air am 21. Januar 2019 einen Bescheid zu, in dem: „das sofortige Ruhenlassen der Betriebsgenehmigung zur Durchführung von Linienflugverkehr von und nach Deutschland angeordnet wird“. Grund dafür seien außen- und sicherheitspolitischen Interessen der Bundesrepublik Deutschland.<ref>[[Auswärtiges Amt]] – [https://www.auswaertiges-amt.de/de/newsroom/regierungspressekonferenz/350810#content_1 Regierungspressekonferenz] abgerufen am 21. Januar 2019</ref> Israelische Medien berichteten, die Bundesregierung habe den Schritt unter diplomatischem Druck der USA durchgeführt.<ref>[https://www.haaretz.com/world-news/europe/germany-bans-iranian-airline-on-suspicion-of-spying-terror-1.6855649 "Bowing to U.S. Pressure, Germany Bans Iran Airline From Its Airspace"] haaretz.com vom 21. Januar 2019</ref> |
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== Flugziele == |
== Flugziele == |
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[[Datei:Mahan Air Boeing 747-400 KvW.jpg|mini|2019 wieder in Betrieb genommene Boeing 747-400 EP-MNB der Mahan Air]] |
[[Datei:Mahan Air Boeing 747-400 KvW.jpg|mini|2019 wieder in Betrieb genommene Boeing 747-400 EP-MNB der Mahan Air]] |
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Mit Stand |
Mit Stand Januar 2024 besteht die Flotte der Mahan Air aus 30 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 26,8 Jahren:<ref>{{Internetquelle |url=https://www.planespotters.net/airline/Mahan-Airlines |titel=Mahan Air Fleet Details and History |datum=2024-01-29 |sprache=en |abruf=2024-01-29}}</ref> |
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! Anmerkungen |
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! Sitzplätze<ref>{{ |
! Sitzplätze<ref>{{Internetquelle |url=https:https://www.mahanair.co.ir/en/seat-map |titel=Mahan Air Fleet Seat Map |abruf=2024-01-29}}</ref><br /><small>([[Beförderungsklasse|Business/Eco]])</small> |
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| teils ehemalige Maschinen der [[Lufthansa]]; EP-MMO (Baujahr 2002) ist die letzte je produzierte A300-Passagiermaschine (Erstbetreiber [[Japan Airlines]] als JA016D); zwei inaktiv |
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| ehemalige Maschinen der Lufthansa und von Turkish Airlines; Mahan Air betreibt die weltweit größte Flotte von Passagierflugzeugen des Typs A310 (weltweit noch 25 Stück in Betrieb)<ref>https://www.planespotters.net/operators/Airbus/A310</ref>; |
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| älteste Maschinen der Flotte, Baujahr 1986; ehemalige Maschinen der [[Union de Transports Aériens|UTA]] und von [[Air France]]; weltweit letzte beide aktiven Boeing 747-300 Passagierflugzeuge sowie weltweit älteste aktive Boeing 747 einer Passagierfluggesellschaft; ''EP-MNE'' nach schwerem Triebwerksschaden am 15. Oktober 2015 außer Betrieb genommen, Wiederinbetriebnahme im April 2021; eine inaktiv |
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| [[Boeing 747#747-400|Boeing 747-400]] |
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| eine inaktiv |
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| nach 10-jähriger Einlagerung 2019 wieder in Betrieb genommen; inaktiv |
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Mahan Air betrieb als letzte Airline weltweit eine [[Boeing 747-300]] im Passagierbetrieb. Außerdem betreibt sie mit dem [[Airbus A300]] mit der Registrierung EP-MMO die letzte produzierte A300-Passagiermaschine (Baujahr 2002). |
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Mahan Air war bis zur Ausflottung ihrer Airbus A310 die größte aktuelle Betreiberin des Typs in der Passagierversion mit acht Stück an der Zahl. Nun ist dies die ebenfalls iranische Airline [[Iran Airtour]] mit vier Flugzeugen des Typs.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.planespotters.net/aircraft/operators/airbus-a310 |titel=Airbus A310 Operators |abruf=2024-01-29}}</ref> |
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=== Ehemalige Flugzeugtypen === |
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* [[Airbus A300]]B2/B4 |
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* [[Airbus A310-300]] |
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* [[Airbus A320-200]] |
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== Zwischenfälle == |
== Zwischenfälle == |
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[[Kategorie:Fluggesellschaft (Iran)]] |
[[Kategorie:Fluggesellschaft (Iran)]] |
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[[Kategorie:Verkehr (Teheran)]] |
[[Kategorie:Verkehr (Teheran)]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Unternehmensgründung 1991]] |
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[[Kategorie:Unternehmen (Teheran)]] |
[[Kategorie:Unternehmen (Teheran)]] |
Aktuelle Version vom 21. Oktober 2024, 12:31 Uhr
Mahan Air هواپیمایی ماهان | |
---|---|
IATA-Code: | W5 |
ICAO-Code: | IRM |
Rufzeichen: | MAHAN AIR |
Gründung: | 1991 |
Sitz: | Teheran, Iran |
Drehkreuz: | |
Heimatflughafen: | Teheran-Mehrabad |
IATA-Prefixcode: | 537 |
Leitung: | Hamid Arabnejad |
Mitarbeiterzahl: | ca. 1600 |
Vielfliegerprogramm: | Mahan & Miles |
Flottenstärke: | 30 |
Ziele: | national und international |
Website: | www.mahan.aero |
Mahan Air (persisch هواپیمایی ماهان) ist die größte private iranische Fluggesellschaft mit Sitz in Teheran und Basis auf dem Flughafen Teheran-Mehrabad.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gründung und erste Jahre
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mahan Air wurde 1991 vom Sohn des damaligen iranischen Präsidenten Akbar Hāschemi Rafsandschāni in Kerman – Hauptstadt der gleichnamigen, iranischen Provinz – gegründet. Der Hauptsitz des Unternehmens wurde später jedoch nach Teheran verlegt. Namenspatron ist die im Südosten des Landes gelegene Stadt Mahan in der Provinz Kerman.
1992 nahm Mahan Air den Flugbetrieb mit zwei Tupolew Tu-154M auf nationalen Routen auf. Schon bald darauf wurde mit Damaskus das erste Ziel im Ausland angesteuert. Ab 1994 bot Mahan Air zusätzlich Frachtflüge mit zwei Iljuschin Il-76TD an.
1997 geriet das Unternehmen, das in den wenigen Jahren ihres Bestehens zur zweitgrößten Fluggesellschaft hinter der staatlichen Iran Air herangewachsen war, in eine wirtschaftliche Schieflage, die jedoch durch umfassende Maßnahmen aus eigener Kraft korrigiert werden konnte. Mahan Air bietet heute 13 %[1] aller internationalen Verbindungen in den Iran an und hält einen Marktanteil von 8 %[2] im Inlandsgeschäft.
Ab 1999 wurde die Flotte um westliche Flugzeugmuster ergänzt. Aufgrund des Handelsembargos gegen den Iran konnten jedoch keine Flugzeuge direkt von Airbus bzw. Boeing erworben werden, sondern mussten auf dem Gebrauchtmarkt aus Ländern beschafft werden, die zu diesem Zeitpunkt das Handelsembargo nicht unterstützten. So wurden sukzessive gebrauchte Airbus A300 und A310 beschafft.
Entwicklung seit 2000
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 2001 ist Mahan Air Mitglied der International Air Transport Association (IATA).
Ab 2002 sollten sechs Airbus A310-300 von Turkish Airlines übernommen werden. Es wurden jedoch nur zwei Flugzeuge an Mahan Air übereignet. Mit diesen Flugzeugen war es Mahan Air möglich, internationale Verbindungen zu weiter entfernten Zielen aufzunehmen. So wurden neben Bangkok, Delhi und Dschidda ab dem Frühjahr 2002 auch Düsseldorf und später Birmingham und Manchester in den Flugplan aufgenommen. Weitere nationale und internationale Ziele folgten. Bereits 2003 ging Mahan Air mit der Düsseldorfer LTU eine Kooperation ein und bot ihren Passagieren ab Düsseldorf Anschlussflüge zu ausgewählten nordamerikanischen Zielen im Streckennetz der LTU an. Diese Kooperation ist inzwischen beendet, da LTU nach der Übernahme durch Air Berlin als eigenständiges Unternehmen nicht mehr existiert.
Nach Eröffnung des neu errichteten Flughafen Teheran-Imam Chomeini im Mai 2004 verlagerte Mahan Air den Großteil des Flugbetriebes an den circa 30 Kilometer südwestlich Teherans gelegenen Flughafen und versuchte durch ein ansprechendes Preis-Leistungs-Verhältnis, diesen als Drehkreuz zwischen ihren europäischen und asiatischen Flugzielen zu etablieren. Der nach internationalen Standards lizenzierte Wartungsstützpunkt, der u. a. von der staatlichen Iran Air und Sogerma unterhalten wird, bleibt vorerst am alten Flughafen Teheran-Mehrabad bis zu dessen Schließung.
Im selben Jahr wurden im Wet-Lease zunächst je ein Airbus A320-200 bzw. A321-200 der Düsseldorfer Blue Wings unter Vertrag genommen, die die russischen Tupolews ersetzen sollten. Bis zu acht Exemplare der A320-Familie sollten beschafft werden, jedoch konnten bis 2007 nur zwei A320-200 der Blue Wings eingeflottet werden – ein weiteres Exemplar wird im Leasing von der armenischen Blue Sky betrieben, die auch weitere Flugzeuge anderer Muster für Mahan Air betreibt.
Im Juli 2007 belegten die britischen Luftfahrtbehörden Mahan Air mit einem Landeverbot für sämtliche Flugplätze in Großbritannien. Es wurde u. a. das Fehlen des gesetzlich vorgeschriebenen TCAS und des EGPWS bemängelt. Im September desselben Jahres folgte die Europäische Kommission der Argumentation der britischen Behörden und nahm Mahan Air schließlich in die Liste der Betriebsuntersagungen für den Luftraum der Europäischen Union auf.[3] Bei der routinemäßigen, halbjährlichen Überprüfung dieser Liste, stellte die Europäische Kommission Mahan Air eine Aufhebung des Einflugverbotes in Aussicht, da man auf dem besten Weg sei, die beanstandeten Mängel vollständig zu beseitigen.[4] Dies erfolgte am 24. Juli 2008.[5]
Im Jahr 2011 haben die USA Mahan Air auf eine „Schwarze Liste“ gesetzt. Damit würden alle Vermögenswerte der Gesellschaft in den Vereinigten Staaten eingefroren, US-Bürgern seien Geschäftsbeziehungen mit dem Unternehmen untersagt. Hintergrund soll der angeblich vom Iran geplante Anschlag auf den saudi-arabischen Botschafter in den USA sein. Laut Angaben des US-Finanzministeriums unterstützte Mahan Air jene Einheiten der iranischen Revolutionsgarden, die hinter den mutmaßlichen Attentatsplänen stecken sollen.[6]
Wegen der Handelssanktionen gegen den Iran war es Mahan Air nicht möglich, Flugzeuge westlicher Produktion direkt vom Hersteller zu beziehen. Daher bezog sie ihre Flugzeuge auf dem Gebraucht- und Leasingmarkt. Im November 2011 erwarb Mahan Air über einen Zwischenhändler die ehemalige Regierungsmaschine der Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung von Typ Airbus A310-300 mit dem Namen „Theodor Heuss“, welche im Juni 2010 das letzte Mal für die deutsche Bundesregierung geflogen war.[7] Im November 2015 wurde die Maschine an Tehran Airlines weiterveräußert.[8]
Im Februar 2015 musterte Mahan Air als vorletzte Fluggesellschaft weltweit die Airbus A300 Version B2 aus.[9][10] Damit betreibt Iran Air das weltweit letzte Flugzeug dieses Typs, das gleichzeitig die älteste aktive Airbus-Maschine weltweit ist.
Im Mai 2015 nahm Mahan Air mit sieben Exemplaren des Airbus A340-600 einen neuen Flugzeugtyp in ihre Flotte auf. Die Maschinen waren zuvor bei Virgin Atlantic und Hi Fly in Betrieb gewesen.[11]
Im April 2016 sperrte Saudi-Arabien seinen Luftraum für die Gesellschaft, als Grund wurden Sicherheitsbedenken angegeben. Zuvor war es zu politischen Spannungen zwischen Iran und Saudi-Arabien gekommen.[12]
Das Luftfahrt-Bundesamt der Bundesrepublik Deutschland stellte Mahan Air am 21. Januar 2019 einen Bescheid zu, in dem: „das sofortige Ruhenlassen der Betriebsgenehmigung zur Durchführung von Linienflugverkehr von und nach Deutschland angeordnet wird“. Grund dafür seien außen- und sicherheitspolitischen Interessen der Bundesrepublik Deutschland.[13] Israelische Medien berichteten, die Bundesregierung habe den Schritt unter diplomatischem Druck der USA durchgeführt.[14]
Flugziele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mahan Air bedient zahlreiche Ziele innerhalb des Iran und Metropolen im Nahen Osten. Im deutschsprachigen Raum wurden bis Januar 2019 Düsseldorf und München angeflogen.[15]
Flotte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit Stand Januar 2024 besteht die Flotte der Mahan Air aus 30 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 26,8 Jahren:[16]
Flugzeugtyp | Anzahl | bestellt | Anmerkungen | Sitzplätze[17] (Business/Eco) |
Durchschnittsalter
(Januar 2024) |
---|---|---|---|---|---|
Airbus A300-600R | 1 | 280 (24/256) | 21,4 Jahre | ||
Airbus A340-200 | 1 | - offen - | 29,0 Jahre | ||
Airbus A340-300 | 7 | einer inaktiv | 291 (30/261)
299 (30/269) |
26,3 Jahre | |
Airbus A340-600 | 3 | 308 (45/263) | 21,0 Jahre | ||
Avro RJ85 | 6 | zwei inaktiv | 100 (-/100)
VIP |
25,8 Jahre | |
Avro RJ100 | 3 | 112 (-/112) | 24,5 Jahre | ||
BAe 146-200 | 1 | VIP | 36,5 Jahre | ||
BAe 146-300 | 2 | 112 (-/112) | 33,1 Jahre | ||
Boeing 747-300 | 1 | inaktiv | 507 (22/485) | 37,8 Jahre | |
Boeing 747-400 | 2 | eine inaktiv | 460 (26/434) | 34,0 Jahre | |
Embraer 145 | 2 | 50 (-/50) | 18,6 Jahre | ||
Fokker 50 | 1 | 50 (-/50) | 31,4 Jahre | ||
Gesamt | 30 | - | 26,8 Jahre |
Mahan Air betrieb als letzte Airline weltweit eine Boeing 747-300 im Passagierbetrieb. Außerdem betreibt sie mit dem Airbus A300 mit der Registrierung EP-MMO die letzte produzierte A300-Passagiermaschine (Baujahr 2002).
Mahan Air war bis zur Ausflottung ihrer Airbus A310 die größte aktuelle Betreiberin des Typs in der Passagierversion mit acht Stück an der Zahl. Nun ist dies die ebenfalls iranische Airline Iran Airtour mit vier Flugzeugen des Typs.[18]
Ehemalige Flugzeugtypen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischenfälle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mahan Air verzeichnet in ihrer Geschichte bisher keine Unfälle mit Todesopfern. Aufgrund von (zwischenzeitlich behobenen) Sicherheitsmängeln[19][20] stand sie jedoch von September 2007 bis Juli 2008 auf der Liste der Betriebsuntersagungen für den Luftraum der Europäischen Union.[5]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Webpräsenz der Mahan Air (persisch, englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ arabianbusiness.com – Mahan Air makes waves (englisch), abgerufen am 1. Februar 2007
- ↑ arabianbusiness.com – Making waves (englisch) abgerufen am 1. März 2007
- ↑ Europäische Kommission – Liste der Luftfahrtunternehmen, denen der Betrieb in der EU untersagt ist abgerufen am 11. September 2007
- ↑ airliners.de – EU hebt Landeverbot für Pakistan International Airlines auf, abgerufen am 28. November 2007.
- ↑ a b aero.de – EU aktualisiert "Schwarze Liste", 24. Juli 2008, abgerufen am 20. Juli 2015.
- ↑ Mahan Air in den USA auf "Schwarzer Liste". In: Austrian Wings. 13. Oktober 2011, abgerufen am 22. Dezember 2014.
- ↑ Björn Hengst, Matthias Gebauer und Gerald Traufetter: "Theodor Heuss": Iranische Airline kauft ausgemusterten Kanzler-Jet. In: Spiegel Online. 20. November 2011, abgerufen am 22. Dezember 2014.
- ↑ https://www.planespotters.net/airframe/Airbus/A310/EP-THR-Tehran-Airline/NBQtMb
- ↑ ch-aviation – Iran's Mahan Air world's last A300 Classic operator (englisch) abgerufen am 26. Januar 2015
- ↑ Letzte A300B2 stellt Passagierbetrieb ein. In: aero.de. 17. Februar 2015, abgerufen am 17. Februar 2015.
- ↑ ch-aviation – Mahan Air takes delivery of total of seven A340-600s (englisch), abgerufen am 9. Mai 2015
- ↑ aerotelegraph.com – Saudi-Arabien schließt Mahan Air aus, 14. April 2016
- ↑ Auswärtiges Amt – Regierungspressekonferenz abgerufen am 21. Januar 2019
- ↑ "Bowing to U.S. Pressure, Germany Bans Iran Airline From Its Airspace" haaretz.com vom 21. Januar 2019
- ↑ mahan.aero – International Route Network (englisch), abgerufen am 14. Juni 2016
- ↑ Mahan Air Fleet Details and History. 29. Januar 2024, abgerufen am 29. Januar 2024 (englisch).
- ↑ Mahan Air Fleet Seat Map. Abgerufen am 29. Januar 2024.
- ↑ Airbus A310 Operators. Abgerufen am 29. Januar 2024.
- ↑ Flugunfalldaten und -bericht im Aviation Safety Network (englisch)
- ↑ Incident: Mahan A306 near Istanbul on Aug 26th 2010, engine shut down in flight. In: The Aviation Herald. 26. August 2010, abgerufen am 22. Dezember 2014.