„Nagel (Anatomie)“ – Versionsunterschied
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Uhrenglasfingernägel: Stehen im Pschyrembel und mein Vater hat welche, zum Glüch habe ich das nicht geerbt. |
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Verletzungen am Nagelbett, zum Beispiel durch Einklemmen in einer Tür o.ä., bleiben meist ein Leben lang sichtbar. |
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Sind die Fingernägel stark nach oben gewölbt und dabei insgesamt eher rund als länglich, so spricht man von ''Uhrenglasfingernägeln''. |
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== Fingernagelprobe == |
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Version vom 16. Juli 2006, 19:17 Uhr
Als Nagel wird bei Primaten eine gewölbte, durchscheinende Keratinplatte auf der Oberseite der Finger- oder Zehenspitze bezeichnet, die einerseits dem Schutz der Fingerkuppen, andererseits der Unterstützung der Greiffunktion dient.
Der Nagel liegt dem Nagelbett auf und ist mit diesem ausreichend fest verbunden, um sie als wirksame Kratz- und Ritz- und Zupfwerkzeuge einsetzen zu können. Zu diesem Zweck ist die Dermis (Lederhaut) auch fest mit dem Periost (Knochenhaut) der darunterliegenden Knochen verbunden und es fehlt eine subkutane Fettschicht. Wie wichtig der Nagel für diese Funktionen ist, wird auch an der vorhandenen dichten sensiblen Innervierung erkennbar - wie jeder aus eigener Erfahrung weiß, der sich schon einmal einen Fremdkörper unter den Nagel eingezogen hat.
Nägel bestehen aus 100 bis 150 unregelmäßig übereinander geschichteten Lagen von Hornzellen und sind normalerweise zwischen 0,5 und 0,7 mm stark.
Der Halbmond im Bereich des Nagels wird in der Medizin als "Lunula" bezeichnet.
Nagelbildung und -wachstum
Die verschiedenen Nägel wachsen unterschiedlich schnell. Während menschliche Zehennägel nur etwa 1 mm pro Monat wachsen, benötigen Fingernägel im Schnitt dafür nur eine Woche, wobei der Nagel am Mittelfinger am schnellsten und der am Daumen am langsamsten wächst. Es wird vermutet, dass dies damit zusammenhängt, dass Fingernägel öfter der Sonne ausgesetzt sind als Zehennägel. Ursache für das Nagelwachstum sind Verhornungsprozesse tief hinter dem Nagelfalz. Das verhornte Keratin wird dabei langsam nach vorne geschoben. Ein weiterer Unterschied ist, dass sich die weißlichen Flecken, die auf den Fingernägeln bei Eiweißmangel auftreten auf den Zehennägeln nicht vorhanden sind.
Erkrankungen der Nägel
Finger- und Zehennägel können durch eine Reihe von Krankheiten geschädigt werden. Eines der mit am häufigsten und fast nur von Frauen geschilderten Probleme betrifft die zu weichen und brüchigen Nägel: Die Gründe für diese Krankheit sind, soweit bekannt, noch nicht wissenschaftlich erforscht. Jedoch ist anzunehmen, dass durch chemische Nagellackentferner diese Krankheit begünstigt bzw. hervorgerufen wird. Auch eine erbliche Veranlagung kann für die Brüchigkeit verantwortlich sein.
Als Merkregel gilt: Betrifft eine Störung die Nagelmatrix, so wächst die Nagelläsion aus. Betrifft sie das Nagelbett, handelt es sich um eine ortsbeständige Läsion.
Ein beim Menschen häufiger Ausdruck von Nervosität ist das Abkauen der überstehenden Teile der Fingernägel und der Nagelhaut, siehe Fingernägelkauen.
Brüchige und splitternde Nägel können Anzeichen für einen Mangel an Biotin (Vitamin H) sein. Biotin ist essentiell für die Bildung der Hornsubstanz Keratin und trägt somit wesentlich zum gesunden Wachstum von Haut, Haaren und Fingernägeln bei.
Durch Haut- oder Nagelverletzungen (u.a.) kann es zu einem Befall durch Nagelpilz (Nagelmykose) kommen, durch den Farbe und Form der Nägel beeinträchtigt werden. Eine Behandlung etwa an den nur langsam wachsenden Fußnägeln ist langwierig. Viele systemische Erkrankungen hinterlassen auch Symptome an den Nägeln. So zum Beispiel die Psoriasis. Sie hinterlässt als charakteristische Veränderungen Tüpfelnägel und Ölflecke und im Extremfall Krümelnägel als Zeichen einer vollständigen Nageldystrophie.
Verletzungen am Nagelbett, zum Beispiel durch Einklemmen in einer Tür o.ä., bleiben meist ein Leben lang sichtbar.
Sind die Fingernägel stark nach oben gewölbt und dabei insgesamt eher rund als länglich, so spricht man von Uhrenglasfingernägeln.
Fingernagelprobe
In der Rettungsmedizin ist die Fingernagelprobe eine Methode zur groben Feststellung des Blutdruckes, insbesondere bei wenig Zeit für die Untersuchung eines jeden Verletzten (bei Katastrophen u. Unfällen). Dabei wird der Nagel kurz ins Nagelbett gedrückt, so dass sich dieses weiß färbt. Ist die Zeit bis zur Wiedereinfärbung länger als eine Sekunde, liegt eine Mangeldurchblutung vor.
Als Fingernagelprobe werden auch Materialprüfungen bezeichnet bei denen der Nagel in das Material eingedrückt wird und dann auf Verformungen o.ä. geachtet wird.
Pflege
Um die Pflege der Finger- und Fußnägel kümmert sich die Maniküre und Pediküre. Regelmäßiges Säubern, Schneiden und Feilen der Fingernägel mit geeigneten Werkzeugen beugt Erkrankungen vor.
Siehe auch
- Unguis incarnatus - Eingewachsener Nagel
- Nagellack
- Fingernägelkauen