Geschichte:
Die Herren von Overdiek sind in den Jahren 1344 und 1366 auf diesem Adelssitz bezeugt. Dieser war ein Lehen der Grafen von Limburg-Styrum. 1437 war der neue Lehnsnehmer die Familie von Steinhaus gen. Sienes. Durch Heirat gelangte der Sitz 1492 in die Hände der Familie von Loe. Diese saßen dort bis 1784, als das Haus an die Familie von der Recke überging. Graf Adalbert von der Recke-Volmerstein errichtete 1819 ein Waisenheim auf dem Gut, das heute noch als Kinder- und Jugendheim dient und das einzige noch existierende Gebäude des Herrensitzes darstellt. Die übrigen Gebäude, auch das Haupthaus, wurden beim Bau des Ruhrschnellwegs (A40) nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissen. (Stefan Eismann)
Bauentwicklung:
Aufgrund des Fehlens von archäologischen Untersuchungen und des Mangels an detaillierten Angaben in den Schriftquellen können zu Haus Overdiek keine Angaben zur mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Baugeschichte getätigt werden. Es kann lediglich ausgesagt werden, dass das letzte Herrenhaus im 18. Jh. errichtet worden ist. (Stefan Eismann)
Baubeschreibung:
Im Urkataster ist das Haupthaus ohne umgebende Insel direkt in einem unregelmäßig geformten Hausteich eingezeichnet. Eine Brücke führt zur westlich gelegenen Vorburg, die früher ebenfalls umgräftet gewesen sein muss. Der westliche Gräftenarm war zu diesem Zeitpunkt schon trocken, hier führte eine Brücke auf die andere Seite. Zwei andere Bauten lagen auf der Nord- und Südseite der Insel, von deren nordöstlichen Schmalseiten führte jeweils ein Gräftenarm zum Hausteich. Das Haupthaus bestand aus einem ca. 32 x 12 m großen Bruchsteinbau aus dem 18. Jh., dessen Kernbau zu einem unbekannten Zeitpunkt um zwei Fensterachsen nach Süden erweitert worden ist. Am Nordwesteck ist ein quadratischer Turm von ca. 10 m Seitenlänge angefügt. (Stefan Eismann)
Arch-Untersuchung/Funde:
Keine